Neuer Ansatz „Strom-Stribles“
Was ist Strom und wie kommt er zu uns nach Hause in die Steckdose? Wie bringt man Leute dazu, sich damit auseinander zu setzen, wenn es sie überhaupt nicht interessiert? Unserer Meinung nach muss man dazu weg vom Bekannten gehen. Wir verfolgen immer noch den Ansatz, keine hochtechnischen Details zu bringen, sondern das Thema von einer völlig anderen Seite aufzuziehen. Strom und die Netze sind ein trockenes Thema, mit dem man sich für gewöhnlich nur auseinandersetzt, wenn man es muss (so wie wir im Moment oder wenn man einen Beruf in diesem Themenfeld hat oder anstrebt).
Daher suchen wir immer noch nach einem Weg, das Thema so aufzubereiten, dass es den Nutzer überrascht und neugierig auf mehr macht. Der erste etwas ungewöhnliche Ansatz war die Idee mit den charakterisierten Stromstecker. Inzwischen sind wir bei charakterisiertem Strom angelangt.
Eines der Hauptprobleme, das uns während der Konzeption Kopfschmerzen bereitet, ist die Frage „Wie stellen wir das dar?“. Den Energiemix könnte man mit interaktiven Balkendiagrammen einfach aber effektiv visualisieren. Das liegt daran, dass es einfach nur um die Darstellung von Zahlen und Verhältnissen geht. Aber das Stromnetz ist für uns irgendwie nicht greifbar. Strom ist nicht greifbar. Wir haben uns daher überlegt, den Strom greifbar zu machen: als „Strible“:
Natürlich sieht man die Stribles in dieser ruhenden Form recht selten, eigentlich sind sie immer hyperaktiv und in Bewegung („stehen unter Strom“), daher sehen sie sonst eher so aus:
Der Strom fließt in der Leitung durch das Stromnetz – vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Daher denken wir, dass es uns gelingen sollte, das Stromnetz zu erklären, in dem wir z.B. das Leben der Stribles erläutern, vergleichbar mit einer Geschichte von der Geburt bis zum Tod. Das haut so direkt natürlich nicht hin und ist erst mal völlig unrealistisch, aber beim Brainstorming kamen uns einige Ideen, wie man die „Geschichte“ ausbauen könnte. Die Stribles leben also in einer Leitung, oder einer Art Röhre (dem Kabel):
Je nach Stromart sausen sie entweder in eine Richtung (Gleichstrom) oder wechseln ständig die Richtung (Wechselstrom). Den Widerstand, der im Kabel herrscht, könnte man durch kleine „böse“ Männchen darstellen, die versuchen die Stribles festzuhalten:
Hier kam uns auch gleich eine Idee für einen denkbaren Startscreen: Die Stribles fliegen durch die Leitung und der User kann probieren, diese festzuhalten. Gelingt es ihm, zappelt das Strible am Mauszeiger (es will ja weiter) und es wird ein Menü oder eine zusätzliche Information eingeblendet, die dem User erlaubt, mehr über das angeklickte Strible zu erfahren:
Dabei könnten die Stribles unterschiedliche Farben haben und so auch die verschiedenen Energiequellen repräsentieren (z.B. ein braunes Strible für Braunkohle, ein hellblaues für Wasser, ein grünes für Biomasse etc.). Beispielhaft haben wir das mal in einem simplen Flash-Film ausprobiert:
Flash-Test: Klickbare Stribles in Bewegung
Bei diesem Beispiel ist es noch etwas schwierig, ein Strible zu erwischen, aber vom Prinzip erkennt man schon, dass es eine spielerische Herausforderung ist und man versucht irgendwie, die Stribles zu fangen, obwohl noch nicht viel passiert.
Geht man nun zurück an den Anfang der Kette (zu den Stromerzeugern und Kraftwerken), sieht man z.B. die Kraftwerks-Maschinen. Davon gibt es viele unterschiedliche, manche sind größer, manche kleiner, aber alle produzieren Stribles oder regen diese zur Bewegung an.
Klickt man nun diese Kraftwerke an, erhält man weitere Informationen dazu. Umgekehrt ist es auch mit den Verbrauchern denkbar.
Wie kommt hier SmartGrid ins Spiel? Das könnten z.B. kleine Zusatzgeräte für die Maschinen und die Leitung sein, die mit einem Handy miteinander telefonieren (kommunizieren) und sich sagen „ich lauf grad auf Hochtouren“, „bei mir ist alles ok“ oder „ich brauch mehr Stribles“.
Die ganze Idee ist noch unausgereift und nicht ganz durchdacht, aber es ist auf jeden Fall ein Ansatz „Weg vom Bekannten“ und könnte durch die narrativen und unterhaltsamen Elemente die Benutzer bei Laune halten. Zudem bietet es viele Möglichkeiten, die „Welt der Stribles“ explorativ zu erkunden und spielerische Elemente erhöhen die Interaktivität.