Generelle Fragen zur Infografik

Fragen und Überlegungen

In der begleitenden Lehrveranstaltung „Interaktive Infografiken“ an der Hochschule der Medien haben wir uns heute mit einigen generellen Fragen auseinander gesetzt, welche Herangehensweisen zur Erstellung unserer Infografik geeignet sein können und wie man das Thema eingrenzen kann. Dazu haben wir auch einige Denkanstöße erhalten, wie man durch narrative Elemente den Betrachter „fesseln“ kann.

Wir haben dazu auch diverse Infografiken hinsichtlich ihrer hedonischen Qualität und unterhaltenden Eigenschaften analysiert. Die Hauptfrage zu Beginn ist die Frage nach der Zielgruppe und dem Ziel, also welche Informationen sollen wem vermittelt werden. Davon wird das „wie“ stark beeinflusst, also die Gestaltung und Umsetzung sowie die Reihenfolge, in der die Informationen dargeboten werden.

Das generelle Ziel jeder Informationsgrafik ist ja, Informationen zu vermitteln und über Sachverhalte aufzuklären. Ein entscheidendes Kriterium für den Lernerfolg ist, so mein persönliches Resume aus der Lehrveranstaltung, den Nutzer gleich zu Beginn abzuholen und sein Interesse zu wecken. Die Infografik kann noch so sauber, detailliert und informativ aufgebaut sein, es nützt nichts, wenn sie den Nutzer schon auf den ersten Blick langweilt, weil er sich nicht angesprochen fühlt oder keinen persönlichen Nutzen darin sieht.

Der erste Eindruck zählt bekanntlich

Laut Professor Thissen wägt der Mensch bei allem, was er tut, ab, was er davon hat: Nützt mir das etwas, was bringt es mir, wenn ich das tue oder das anschaue. Ein gutes Mittel, um die Neugierde zu wecken, sind dazu „Geheimnisse“ oder „geheime Ecken“.

Als Beispiel seien hier die Freizeitparks genannt, deren Besucher häufig überrascht werden, wenn ein Fahrgeschäft z.B. von außen wie eine alte Mühle aussieht und sich im Inneren eine gigantische Traumwelt befindet, durch die man mit einer Achterbahn rast, womit man in der Art nicht gerechnet hat. Dadurch werden z.B. die Kinder immer neugieriger, was sich hinter dem nächsten unscheinbaren Gebäude verbrigt…

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, Informationen zu verstecken, sondern dem Nutzer die Möglichkeit geben, selbst auf etwas zu kommen, selbst etwas auszuprobieren, selbst zu erkunden und zu entdecken.

Wen wollen wir mit der Infografik ansprechen?

Bei unserem Projekt ist die Eingrenzung der Zielgruppe bereits nicht so einfach, da unsere Infografik im Prinzip für jeden sein soll. Sie soll jedem Betrachter ein Grundverständnis für intelligente Stromnetze vermitteln. Egal ob Hausmann oder studierte Managerin, egal ob alt oder jung. Auch der Einsatzzweck ist nicht genau eingegrenzt. Die Infografik kann nur für interne Zwecke z.B. zur Mitarbeiterschulung verwendet werden, aber auch im Internet zum Einsatz kommen.

Es ist jetzt unsere Aufgabe in der Recherche und Konzeptionsphase, unser Thema genau unter die Lupe zu nehmen, den Wissenstand der möglichen Zielgruppen zu hinterfragen und verschiedene Lösungsansätze zu ermitteln. Neben den Fakten können dazu auch Vergleiche hilfreich sein. Vermutlich ist es auch sinnvoll, den aktuellen Stand zu erläutern – wie sind die Stromnetze heute aufgebaut, wie ist wer davon betroffen, und was ändert sich durch Smart Grid daran…